An drei Fundplätzen sind Gegenstände der Vorgeschichte und Römerzeit zutage gekommen. Im Park des Offizierswaiseninstituts (heute Justizanstalt), am Gelände der Patronenfabrik (heute Hirtenberger AG) und im Bereich der heutigen Enzesfelder Straße (ehem. Schottergrube). Gefunden wurden im Jahre 1904 Spuren einer jungsteinzeitlichen Siedlung (Lengyel-Kultur) und Gegenstände der Bronze- und Hallstattzeit. In der Keltenzeit (La-Tene-Zeit) besaß Hirtenberg zwei Wohnplätze und einen Friedhof. Gegenstände römischer Herkunft (Münzen, Fibeln, Schlüssel, Ziegel, Gefäße etc.) wurden ebenfalls gefunden. Von besonderer Bedeutung waren jedoch neun Römergräber, die bei Grabungen im Gelände der Patronenfabrik (1937, 1939) aufgespürt wurden.
Die Grafschaft Pottenstein mit dem Hauptsitz Burg Pottenstein brauchte ein "verlängertes Auge" in Richtung Osten. Für diese Rolle kam der Hausberg des Huotto in Frage. Der primitive Hausberg wurde später zu einer festen Steinburg ausgebaut, deren Reste durch eine Grabung im Jahre 1934 nachgewiesen wurden. Ulrich IV. von Walsee-Enzesfeld war der letzte Besitzer von Huettenberch, er starb im Jahre 1400 auf Schloss Enzesfeld, nachdem er Jahre vorher unter dem Steinkamperl eine Maut eingerichtet hatte. In der Folgezeit gingen Maut und Burg zugrunde, sie wurden überlebt von einem Bauerndorf, das im Enzesfelder Urbar aus 1466 mit zwei Ganzhöfen, einem Halbhof und einer öden Hofstatt ausgewiesen wird. Für das kleine, durch den Ausfall der Burg schutzlos gewordene Bauerndorf, schlug wohl 1477 die Schicksalsstunde, als der Ungarnkönig Matthias Corvinus in Österreich einfiel und mit seinen gut gerüsteten Truppen Städte, Märkte und etwa 100 Burgen zerstörte.
Die darauffolgende Verödung Hirtenbergs dauerte gut achtzig Jahre bis Susanne Tobar, Grundherrin auf Schloss Enzesfeld, um 1560 den Ort wieder bestiftete. Die bisher bestandenen fünf Güter wurden auf zwei aufgeteilt und zwar an den Hammerschmied Christoff Grätzer und den Bauern Hans Sibrnbürg. Das an der Triesting erbaute Hammerwerk, gelegen in der Freiheit von Enzesfeld, bestand etwa 20 Jahre. Hans Sibenbürgs Bauerngut wurde von der "Gemain zu Leobersdorf" angekauft und mit ihr halb verbunden, d. h. eingemeindet. Die Eingemeindung dieser Hälfte von Hirtenberg bestand volle 300 Jahre bis 1870, als Hirtenberg zur selbständigen Gemeinde erhoben wurde.
Am 19. September 1532 wurde der Boden des öden Wohnplatzes Hirtenberg zum Schlachtfeld, als hier der 8.000 Mann starke Türkenhaufen des Kasim Bey aufgerieben wurde. Michael Ostendorfer hat in zwei Holzschnitten das Kriegsgeschehen festgehalten und dabei eine Zeichnung des öden Schlosses Hirtenberg geliefert. Vor der endgültigen, d. h. dauerhaften Wiedergründung in den Jahren 1771/72 bestand Hirtenberg aus drei "Urhäusem". Einem der Grundherrschaft Enzesfeld gehörigen Eisenhammer, dem herrschaftlichen Wirtshaus und dem von Johann Friedrich Schmid gegründeten Kupferhammer. Die im Deckenbalken eingekerbte Jahreszahl 1772 im Hause Nr. 13 der Alten Gasse gibt das Gründungsjahr des Bauerndorfes Hirtenberg an. Die Burg Hirtenberg findet sich in den Grundmauern der alten Häuser wieder! Zu erwähnen wäre noch die Holzschwemme an der Triesting mit dem ersten Hauptrechen in Hirtenberg, der 1694 errichtet wurde. Am Ende des 18. Jahrhunderts zählte Hirtenberg 19 Häuser. 17 davon standen in der Freiheit von Leobersdorf, zwei gehörten nach Enzesfeld. Die Franziszeische Fassion aus 1819 zählt in Hirtenberg 23 Häuser, dazu gehörten zwei Industriebetriebe, der Alt-Hirtenberger Kupferhammer (Gänshofer) und die Flachspinnfabrik des Franzosen Philipp Girard. Überwiegend war der Ort jedoch von Feld- und Weinbauern bewohnt.
FESTE HUETTENBERG als Ruine 1532. Zeichnerische Rekonstruktion der Burg von Prof. Fritz Hanauska.
19. September 1532: Türkenschlacht am Ausgang des Triestingtales bei Hirtenberg - Enzesfeld - Leobersdorf. Der Holzschnitt von Michael Ostendorfer zeigt die Schlachtordnung der Reichstruppen und die Ankunft der Türken am Talausgang.
Diese Entwicklung vollzog sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1854 entstand die ärarische Schießwollefabrik in und um das Schlössel der Fürstin Odescalchi. 1859 gründete der aus dem Schwarzwald eingewanderte Seraphin Keller eine mechanische Werkstätte, die sich bis zum Tod des Gründers (1882) zur ansehnlichen Fabrik beiderseits der Hauptstraße vergrößert hatte. Auf dem Nordteil der Fabrik wurden ab 1872 Patronen, auf der Südhälfte ab etwa 1863 Geschoßzünder erzeugt. Letztere Erzeugung wurde ab 1890 unter der Firma Fridolin Keller (Sohn des Seraphin) erweitert um die Erzeugung von Satzscheiben fortgeführt. Eine von Josef Perger 1846 in der Talenge gegen St. Veit erbaute Baumwollspinnerei wurde 1880 von Josef Keim, einem eingewanderten Elsässer, zur Textilbleiche und Appretur umgewandelt.
Somit hatte Hirtenberg gegen Ende des 19. Jahrhunderts drei Industriebetriebe, deren Personal durch Zuzüge von auswärts angesiedelt wurde. Hier entstanden die "Fritzgebäude" und die Arbeiterhäuser der Anton Keller-Gasse. Durch kaiserliche Entschließung wurde Hirtenberg im Jahre 1870 aus Leobersdorf ausgemeindet und zur selbständigen Ortsgemeinde erhoben. Die Fläche der neuen Gemeinde betrug 1,11 km², heute ist Hirtenberg mit 1,47 km² noch immer die flächenkleinste Gemeinde im Bezirk. Zum Beginn des Jahrhunderts zählte Hirtenberg 134 Häuser mit 1.480 Einwohnern. Die Zeitspanne von 1900 bis 1914 war das "Goldene Zeitalter" im Ort. Dank der guten Auftragslage in den drei Fabriken verdienten die Arbeiter entsprechend gut, das Vereins- und Gesellschaftsleben blühte. Bedeutende Neubauten: Hauptgebäude des Offizierswaiseninstitutes (1901 eröffnet), 1905 folgte der erste Kindergarten, 1910 die neue Volksschule auf einem von der Patronenfabrik gespendeten Bauplatz.
Hirtenberg um 1880. Im Ort nur ebenerdige Häuser, noch kein Stockwerkbau (keine Kirche, kein Offizierswaiseninstitut, keine großen Industriebauten). Die Fabriken im Hintergrund haben je erst einen Schlot. Aufnahme nach einem Original der Familie Fiala.
Patronenfabrik und Firma Keller werden staatliche Munitionsfabriken, die Textilfirma Keim kommt zum Stillstand. Zur Unterbringung von tausenden Arbeitern werden Baracken gebaut, zur Entspannung diente das Kino (1915). Rekorde im Arbeitseinsatz: 1916 beschäftigten beide Rüstungsbetriebe zusammen 6.000 Arbeiter! Im ersten Kriegsjahr war die Versorgung der Bevölkerung noch ausreichend, 1915 zeigten sich bereits Engpässe. Rationierungen von Brot und anderen Lebensmitteln waren die Folge. Gegen Ende des Krieges waren nur noch die Bezugskarten da, die Lebensmittel fehlten. Kriegsmüdigkeit war allerorten zu verspüren. Beim "Jännerstreik", der 1918 von Wiener Neustadt ausging, taten die Hirtenberger Arbeiter mit. Führend in der Streikbewegung war Felix Stika, der spätere Bürgermeister und Abgeordnete zum Nationalrat. Mit Stika als Bürgermeister beginnen die fürchterlichen zwanziger Jahre mit einem kleinen Lichtblick: Hirtenberg bekommt 1920 Licht- und Kraftstrom von der Gemeinde Wien. Allen zu schaffen machte die galoppierende Geldentwertung, für Hirtenberg erschwerend war der Umstand, dass die beiden Rüstungsbetriebe keine Aufträge mehr hatten. Arbeitslosigkeit breitete sich aus, bedingt durch den großen Brand in der Patronenfabrik (1920), der die Beschäftigungszahl von 1.400 auf 700 verminderte.
Bemerkenswert ist, dass Felix Stika trotz der katastrophalen Krise die Markterhebung im Jahre 1929 durchsetzen konnte. Voraussetzung war die Errichtung einer Hauptschule (für Hirtenberg, Enzesfeld und Lindabrunn) im Jahre 1928, wodurch Hirtenberg die Eigenschaft eines "zentralen Ortes" bekam.
Die letzte Wahl zur Zeit der Ersten Republik war die Landtagswahl 1932. Sie zeigte für Hirtenberg folgendes Ergebnis: Sozialdemokraten 912 Stimmen, Christlichsoziale 246 Stimmen, Nationalsozialisten 186 Stimmen, Großdeutsche 30 Stimmen. Das Ergebnis in Hirtenberg ist ein Spiegelbild der gesamtstaatlichen Lage.
Im Jänner 1933 machte die "Hirtenberger Waffenaffäre" in der Weltpresse Schlagzeilen. Waffen sollten von Italien über Österreich nach Ungarn gebracht werden. Das Zwischenlager war die Patronenfabrik. Einen Teil der Waffen sollte die Heimwehr erhalten. Dieser Organisation gehörte der neue Bürgermeister Andreas Plangl an. In seine Amtszeit, die bis zum Umbruch im Jahre 1938 dauerte, fallen zahlreiche Bauunternehmungen: Schleifung des Kupferhammers und Neubau der Kupferhammer- und Burgsiedlung sowie Einfamilienhäuser an der Enzesfelder Straße. Kommunale Vorhaben aus dieser Zeit waren Triestingregulierung, Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses, Aufstockung des Kinderfreundehauses und des Wirtshauses zum Paradies samt Umfunktionierung zu Gemeindewohnhäusern. 1935/36 wurde unter Ing. Theodor Hopfner in einer Halle der Patronenfabrik mit einem Flugzeugbau begonnen. Das Patronenwerk hatte gute Aufträge: 3.800 Beschäftigte erzeugten im Schichtbetrieb täglich eine Million Patronen, eine in Europa einzigartige Leistung.
Beim Einmarsch Hitlers am 12. März 1938 gelangte in wenigen Stunden alle Macht ohne Blutvergießen in die Hände der NSDAP. Hirtenbergs neuer Bürgermeister hieß Stefan Artner. Gewaltige Änderungen erfolgten im Ort und in den Betrieben. Die seit dem Ersten Weltkrieg bestehenden Baracken wurden zugunsten eines Werksbades geschliffen. In den Fabriken wurden nach deutschem Muster Änderungen vollzogen.
Ein in Deutschland seit 1936 bestehender Industriekonzern, die "Wilhelm-Gustloff-Stiftung" war auf Rüstung eingestellt. Ihr wurde die Patronenfabrik angegliedert, während die Firma Kromag als Organgesellschaft zur Steyr-Daimler-Puch AG kam. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 lag das Schwergewicht im Ortsgeschehen bei beiden Fabriken, die als spezielle Rüstungsbe-triebe galten. 1942 starb Bürgermeister Artner, daraufhin wurden die Gemeinden Hirtenberg und Enzesfeld "auf Kriegsdauer" unter dem Bürgermeister von Enzesfeld Dir. Karl Gschiel vereinigt und Hirtenberg bekam einen Gemeindeverwalter (A. Hofmann).
1940 begonnen und 1943 vollendet wurde die Wasserleitung des Gruppenwasserwerkes Leobersdorf/Enzesfeld/Hirtenberg. Um die Wohnungsnot zu lindern, unterstützten die Gustloff-Werke die Bauabsichten ihrer Mitarbeiter. So entstanden von 1940 bis 1942 Einfamilienhäuser in der Feldgasse, gefolgt von den großen "Gustloff-Wohnblöcken" in der Enzesfelder Straße, welche heute in Gemeindebesitz sind und von der „Neuen Heimat" verwaltet werden.
Für die tausenden Arbeiter in den Rüstungsbetrieben, die aus "versetzten Personen" und Kriegsgefangenen bestanden, wurden große Wohnlager errichtet. In Friedhofnähe entstand das "Weinberglager". Als am 13. August 1943 Wiener Neustadt als erste Stadt Österreichs den ersten Fliegerangriff (es folgten noch 28) erlebte, wurde es ernst mit dem Luftschutz im Ort und in den Betrieben. Als Relikt aus dieser Zeit ist im Kulturhaus der Mantel einer Phosphorbrandbombe aufbewahrt, die am 24. August 1944 über Hirtenberg abgeworfen wurde. Am 3. April 1945 erreichten Einheiten der Sowjettruppen Hirtenberg. Sie besetzten den Ort und die Betriebe. Die erschütternde Bilanz des Zweiten Weltkrieges It. Tafel auf dem Kriegerdenkmal: 118 Gefallene und Vermisste (die Verlustziffer des Ersten Weltkrieges betrug 28).
Infolge der ausgeräumten Fabriken wurde das Triestingtal zum Notstandsgebiet. Ein Teil der Bewohner hatte sich in Richtung Westen abgesetzt, bei den Zurückgebliebenen begann der Kampf ums Überleben. Die Nationalratswahl vom November 1945 stellte die Kräfteverhältnisse im Staat klar. ÖVP 85, SPÖ 76, KPÖ 4 Mandate. Die heutige Justizanstalt wurde eine Kaserne, in einer dort eingerichteten Waschanstalt konnten Ortsbewohner Arbeit finden. Die russischen Soldaten verhielten sich unter straffer Führung ordentlich. Im Oktober 1950 wollten die Kommunisten die Macht im Staat erzwingen, Arbeiterschaft und Bundesregierung zeigten Mut zur Abwehr. Hirtenberg konnte aufatmen, als am 19. September 1955 der letzte sowjetische Soldat Österreich verließ. In den Fabriken wurden russische Direktoren eingesetzt, die sehr rasch wechselten. Die Verwaltung des russischen Eigentums (USIA) versuchte die Hirtenberger Fabriken zu reaktivieren, was infolge der fehlenden Maschinen nur mangelhaft gelang.
Seit 1945 im Amt, stellte er mit seinem Gemeinderat vorerst die Ernährung der Bevölkerung sicher. Dank amerikanischer Lieferungen gab es täglich ein warmes Essen aus der Zentralküche (Hauptschule). Weil die örtlichen USIA-Betriebe mit den gesetzlichen Abgaben im Rückstand waren, konnte auf dem kommunalen Sektor (Feuerwehr, Kindergarten, Schule etc.) nur wenig geleistet werden. Der Wiederaufbau des 1945 abgebrannten Rathauses war im Dezember 1950 beendet. Nach dem Abzug der Russen beginnt eine bemerkenswerte Bautätigkeit.
Die Gemeinde kauft die "Vierhappeln" (privates Ackerland) und tritt sie an die Siedlungsgenossenschaft "Neue Heimat" als Bauland ab. Seither wuchsen die mehrstöckigen Wohnblöcke der "Neuen Heimat" gegenüber der alten Bausubstanz in der Alten Gasse. Etappenweise erfolgte von 1961 bis 1965 die Vergabe der ersten 66 Wohneinheiten. 1963/64 erfolgte der Ausbau der Bundesstraße: Verbreiterte Fahrbahn, Gehsteige, Verschwinden der alten Straßengräben etc. 1966/67 wurde das Kulturhaus erbaut und im Dezember 1967 eröffnet.
1971 erfolgte die einstimmige Ablehnung einer Gemeindezusammenlegung. 1972 trat man dem Abfallbeseitigungsverband bei. Die neue Volksschule in der Feldgasse wurde am 25. Mai 1974 eröffnet. 1977/78 wurde der Zubau zum Arzthaus in der Bahngasse errichtet sowie ein zweigruppiger Kindergarten, der am 19. August 1978 seine Pforten öffnete. Eine Ortskanalisation wurde gebaut, Wohnhäuser und Baugründe (Gründe der ehemaligen Firma Keim) angekauft sowie Mannschaftswagen und Tanklöschfahrzeug für die Feuerwehr und Rettungswagen für das Rote Kreuz angeschafft. 1973 wurde ein Campingplatz angelegt und 1976 erhält Hirtenberg den Titel "Fremdenverkehrsgemeinde".
Schon als Vizebürgermeister hat sich Dir. Erich Strobl um die kulturellen Belange der Gemeinde gekümmert. Als Kulturreferent und Organisator diverser Veranstaltungen wie Theaterabende, Konzerte, Vorträge war er auch mitverantwortlich beim Bau der Volksschule und des Kindergartens. Er war Mitbegründer und zuletzt Ehrenobmann des Briefmarkensammlervereins, verantwortlich für Grundankäufe, Haussanierungen, Ortsverschönerung und Flächenwidmungsplan. Unter seiner Ägide erfolgte weiters der Anschluss von 80% des Ortsgebietes an das EVN-Gasnetz, die Planung des neuen Feuerwehrhauses mit zehn Genossenschaftswohnungen und die Installierung von zwei Verkehrsampeln. 1986 wurde die Aktion "Essen auf Rädern" ins Leben gerufen, Gassensanierungen durchgeführt und der Keimkanal angekauft. Auch wurde die Hauptschule generalsaniert und mit der Planung der neuen Turnhalle begonnen. Auch entstanden die Wohnhäuser der "Neuen Heimat" in der Dr.-Karl-Grimm-Gasse in seiner Amtsperiode.
Diese Zeit war von großen Veränderungen in der Struktur der Gemeinde geprägt. Die ehemaligen Werkswohnungen der Hirtenberger AG wurden von der Gemeinde angekauft und mit Mitteln der NÖ Wohnbauförderung generalsaniert. Weitere Bauprojekte: Errichtung von 12 Wohnungen und fünf Reihenhäusern durch die Baugenossenschaft AURA, die Errichtung eines Sozialzentrums mit 12 Wohneinheiten, der Bau des Feuerwehrhauses und des Hauptschulturnsaales, die Generalsanierung samt künstlerischer Gestaltung der Volksschule, der B 18 mit Geh- und Radwegen, die Einführung von 30-km/h-Zonen im Wohngebiet, die Sanierung und Herstellung von Gemeindestraßen und die Neugestaltung des Kirchenplatzes. Es wurde ein umfangreiches Sozialpaket eingeführt und die Aktion Essen auf Rädern erweitert.
Es erfolgen die Erweiterung des Kindergartens um zwei Gruppen sowie der Volksschule um zwei Klassen. Die gesamte Straßenbeleuchtung im Ortsgebiet wird auf energiesparende LED-Technik umgerüstet. Der Hochwasserschutzes entlang der Triesting wird für das gesamte Ortsgebiet fertiggestellt. Weiters erfolgt der Ankauf moderner Fahrzeuge und Geräte für den Kommunaldienst und Hirtenberg wird "Familienfreundliche Gemeinde" und "Gesunde Gemeinde". Auch der Triestingtalradweg wird umgesetzt und führt durch einen Teil des Ortsgebietes.
Altarraum der Kaiser-Jubiläums-Kirche 1898. Neugotische Kirche als Geschenk der Familien Fridolin und Anton Keller. Altar und Figuren sind Grödener Schnitzarbeiten. Linke Nische: Hl. Josef als Patron der Arbeit. Mittelnische: Hl. Elisabeth als Landgräfin, Schutzfrau von Hirtenberg. Rechte Nische: Hl. Papst Urban, Patron der Weinhauer. Glasfenster links: Hl. Antonius von Padua, Glasfenster rechts: Hl. Mutter Anna mit Gottesmutter Maria.
Berühmter Fundort von Fossilien aus der Obertrias, des Unteren, Mittleren und Oberen Jura. Fossil-Listen nach Dr. B. Plöchinger im Heimatbuch.
Diese 20 Grad warme Quelle wurde 1937 entdeckt. Um nicht mit dem Quellschutz für Vöslau und Baden in Konflikt zu kommen, musste ihr Austritt künstlich unterbunden werden.
Prof. Ing. Bela Barenyi
1907 als Spross der Fabrikantenfamilie Keller geboren. Studium an einer privaten Lehranstalt für Maschinenbau und Elektronik in Wien, dort Abschlussarbeit mit dem Titel "Kommender Volkswagen mit optimaler Triebwerkskombination". Kontakt unter anderem auch zu Ferdinand Porsche, der später Barenyis Ideen beim Bau des Porsche-Volkswagens verwertete. 1939 Eintritt bei Daimler-Benz in Sindelfingen, wo er als Projekt- und Forschungsingenieur Leiter der Vorentwicklung wurde. Ob seiner Vielfältigkeit nannte man ihn das "Daimler-Benz-Hausgenie". 2.500 Patente sind mit seinem Namen verbunden. Bela Barenyi gilt als "Vater der passiven Sicherheit". Steife Fahrgastzelle, Knautschzone, Flankenschutz, Pralltopf-Lenkrad, versenkte Scheibenwischer u.v.a.m. Urteil in der Fachpresse: "In jedem Auto fährt ein Stück Bela Barenyi mit!" - Ehrungen in Österreich: 1985 Ehrentafel am ehem. Hirtenberger Rathaus (Geburtshaus), 1988 Titel "Professor", Kulturpreis der Stadt Baden, 1990 "Bela-Barenyi-Sitz" im Badener Kurpark, 1994 Ehrentafel am Schloss Georgsberg, wo Barenyi seine Jugendjahre verbrachte.
Seraphin Keller
Er wurde 1823 in Eichsei im Schwarzwald geboren, gestorben ist er 1882 in Hirtenberg. Als gelernter Drechsler zog er auf die Wanderschaft und kam um 1848 nach Hirtenberg. Hier vollzog er den Branchensprung zum Mechaniker. In einer 1859 gegründeten Werkstatt erzeugte er anfänglich artilleristisches Material, später aber 1872 Metallpatronen in einer sich vergrößernden Fabrik (heute Patronenfabrik). Seine von ihm technisch geschulten Söhne wurden ebenfalls zur Fabriksgründern. Fridolin, geb. 1849, wurde 1890 Chef einer eigenen Firma (Zünder- und Metallwarenfabrik, heute Kromag, SSR und Interhydraulik). Anton, geb. 1850, erwarb 1905 ein Mühlenwerk in Enzesfeld und wandelte es in ein Metallwerk mit Munitionsfabrik um (heute ENZ-CARO).
Fritz Mandl
Der Sohn Dr. Alexander Mandls, des Generaldirektors der Hirtenberger Patronenfabrik, wurde 1900 in Wien geboren. Fritz Mandl wird 1924 sein Nachfolger, als solcher viel auf Reisen. Von 1938 bis 1955 im Exil in der Schweiz und in Argentinien. Nach seiner umstrittenen Rückkehr nach Österreich widmet er sich dem Wiederaufbau der durch die Russen devastierten Patronenfabrik und knüpft erfolgreiche Geschäftsverbindungen an. Fritz Mandl starb am 8. September 1977 und wurde auf dem Hirtenberger Friedhof begraben.
Dr. Arnold Nabi
Geborener Deutschböhme (Bruder des Dichters Franz Nabi). Doktorat in Rostock. 1904 Eintritt in die Patronenfabrik, wo er sich zu einem bedeutenden Fachmann in Ballistik und Sprengchemie entfaltet. Erfinder der Leuchtspurmunition, große militärische Auszeichnungen, gestorben 1932.
Carlo Romatko
Dem berühmten, 1907 in Hirtenberg geborenen, Opernsänger gelang der einmalige Aufstieg vom Maschinenschlosser zum gefeierten Opernsänger. Erster Preis bei einem Wettbewerb für Laiensänger, Freiplatz an der Staatsakademie, Diplom für Kunstgesang 1936, Verträge an italienische Opernhäuser, Durchbruch als Don Jose am Züricher Stadttheater. Dem künstlerischen Erfolg folgte ein finanzieller. Carlo R. erwarb für seine Eltern ein Haus in Hirtenberg, 1952 Heirat mit der Züricherin Verena Hoffmann, drei Kinder. Nach der Opernlaufbahn half er als "Maestro di canto" den Studierenden im Kunstgesang. Mit 85 Jahren verstarb Carlo Romatko am 9. November 1992 in Zürich, Beisetzung auf eigenen Wunsch in Hirtenberg.
Historische Bauten im üblichen Sinne hat Hirtenberg nicht. Das geht aus seiner Entwicklungsgeschichte hervor. Ein altes Bauwerk ist die Brucker Kapelle neben dem alten Gasthof "Zum goldenen Hirschen". Sie im Jahre 1871 vom Wundarzt Ignaz Schöringhummer aus Anlass seines 25jährigen Arztjubiläums in Hirtenberg errichtet. Vorher stand dort eine von Wallfahrern aus Bruck/Leitha errichtete Kruzifixsäule, laut Inschrift gestiftet 1771 vom Sattlermeister Antonius Trieb aus Bruck/Leitha. Das Brucker Kreuz bzw. die Brucker Kapelle war Raststation auf der jährlichen Wallfahrt nach Mariazell in der Steiermark.
Steinerner Bildstock
auf dem Fabriksgrund der Fa. Kromag. Stiftung der Fürstin Henriette Odescalchi aus dem Jahre 1850. Die ursprünglich im Tabernakelbildstock gestandene Figur der Muttergottes wurde gewaltsam entfernt.
Kriegerdenkmal neben der Kirche. Ein 8 Tonnen schwerer Felsblock aus Merkenstein, bekrönt von einem flügelschwingenden Bronzeadler. Große Tafel mit den Namen der Kriegsopfer aus beiden Weltkriegen (28 plus 118). Enthüllung 30. Oktober 1932.
Skulptur "Begegnung" in der Bahngasse. Metallplastik, geschaffen vom Bildhauer Oskar E. Höfinger in der Fa. Kromag 1971. Spende des Künstlers an die Marktgemeinde.