Buchautorinnen sind Fr. Dr. Margarethe Kainig-Huber und Fr. Rita Doria
Freitag, 13. November 2015, 18 Uhr
Als die Wirtschaft weltweit zusammenbrach und die Demokratie in Österreichausgeschaltet wurde, herrschte vielerorts bittere Not, so auch im Triestingtal. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht stimmten 99,75 % der Stimmberechtigten im Triestingtal für Deutschland. Der „Triumphzug Hitlers" entwickelte sich bald zu einem Raubzug gegen die hiesige jüdische Bevölkerung.Zahlreiche Personen wurden von den Nationalsozialisten als nicht lebenswerteingestuft und umgebracht. Bald nach Kriegsbeginn kam es bereits zur Rationierung von Lebensmitteln. Widerstand gegen die Machthaber endete häufig mit Kerker- und Todesstrafen. Viele Triestingtaler fanden im Zweiten Weltkrieg den Tod. Zugleich bedeutete der Krieg Hochkonjunktur für die Rüstungsbetriebe,in denen Frauen und Zwangsarbeitskräfte ausgebeutet wurden. Im April 1945 war das Triestingtal Kampfgebiet. Die sowjetischen „Befreier" blieben nach Kriegsende. Damals, als Vergewaltigung, Plünderung und Demontage von Industrieanlagen zum Alltag gehörten, war das Triestingtal erneut ein Notstandsgebiet.